Hier. In einem Rutsch besticht diese Mär aus Retro-Mod-SciFi wie sie sich einem unehelichen Kind des WestsideStory-franchizes annimmt. Überhaupt ist die gesamte Geschichte schon dagewesen und entspricht einem Baukasten der tragischen Gestalt. In eiskalter Geometrie schreiten die Ereignisse fort und das Ende ist folgerichtig: Blut an den Händen, Mädchen weg, volljährig.
Somit werden die coolen Schwebe-Bikes nur als Requisiten genutzt und noch nicht einmal Laserpistolen gibt es. Schade. Dass Charaktere sterben ist ja zu erwarten. Aber ein paar Mutanten oder Zombies wären doch wohl drin gewesen? Batman's Court of Owls hat letztens mehr mitgerissen, obgleich das nun ein wirklich flacheres (aber auch jüngeres?) franchize ist.
9/13/2013
9/12/2013
Buffalo '66, Vincent Gallo
Hier und hier. Endlich: eigentlich sollte dieses Produkt nur abgehakt werden, da früher auf dem Schulhof drüber gesprochen wurde und man irgendwie nie dazu kam.
Doch dieses Produkt überrascht durch charmanteste Indie-Film-Atmosphäre (die längst selbst einer von vielen Photoshop-Filtern des aktuellen Kinos ist), da auch der Inhalt nicht lang fackelt: der zornige Verdammte trifft seine Eltern und gewöhnt sich an seine große Liebe. Ödipale Verbrämung ist durchaus möglich (nach dem Knast will er eigentlich nur aufs Klo und sich endlich einmal unten rum frei machen), doch dafür trägt der Held viel zu feine Schuhe.
Die Episoden/Stationen perlen folgerichtig dahin und es wird zwischendurch sogar gebowlt: sehr fein.
Doch dieses Produkt überrascht durch charmanteste Indie-Film-Atmosphäre (die längst selbst einer von vielen Photoshop-Filtern des aktuellen Kinos ist), da auch der Inhalt nicht lang fackelt: der zornige Verdammte trifft seine Eltern und gewöhnt sich an seine große Liebe. Ödipale Verbrämung ist durchaus möglich (nach dem Knast will er eigentlich nur aufs Klo und sich endlich einmal unten rum frei machen), doch dafür trägt der Held viel zu feine Schuhe.
Die Episoden/Stationen perlen folgerichtig dahin und es wird zwischendurch sogar gebowlt: sehr fein.
9/10/2013
Wir sind die Millers, Rawson Marshall Thurber
Cloud Atlas, Lana Wachowski, Tom Tykwer, Andy Wachowski
Hier und hier. Bunt und wuchtig und natürlich anders als das Buch, aber das dicke Budget steht dem Film gut und trotz der durcheinander laufenden Handlungsstränge gibt es genug kleine leckere Szenen, die die Aufmerksamkeit halten und die Müdigkeit bekämpfen. Am schönsten das *Zeug* im weitesten Sinne: die Kostüme, Masken, und Bühnen.
Echos allerorten und vielleicht könnte diese Geschichte ein tolles Vorwort in zeitgenössische theoretische Physik sein, wenn es denn nicht so ausladend wäre. Es ist so ausladend, weil sowohl im Text als auch im Bild die Masse zählt, die Vielzahl der Stimmen und die verschiedenen Arten der Rückschwingungen und des Nachhalls. Insgesamt ist es ein guter Film für rechtschaffene Katatoniker: vom Job kommen, drei Stunden bunt verfaltete Bilderwelten anschauen, und dann mit matten Augen ins Bett fallen.
Ein wenig seltsam wirkt da die unüberhörbare Geschlechtsumwandlung von Frau Wachowski, die ungefähr zeitgleich mit der Emission dieses Werkes stattfand. Auch in CA geht es um de- und regeschlechterte Körper und Gesichter. Außerdem werden Hautfarben wild gemischt. Haben ihr Bruder und Herr Tykwer die persönliche Biographie zum Anlass genommen und von all den Projekten genau deshalb diesen Roman ausgewählt?
Echos allerorten und vielleicht könnte diese Geschichte ein tolles Vorwort in zeitgenössische theoretische Physik sein, wenn es denn nicht so ausladend wäre. Es ist so ausladend, weil sowohl im Text als auch im Bild die Masse zählt, die Vielzahl der Stimmen und die verschiedenen Arten der Rückschwingungen und des Nachhalls. Insgesamt ist es ein guter Film für rechtschaffene Katatoniker: vom Job kommen, drei Stunden bunt verfaltete Bilderwelten anschauen, und dann mit matten Augen ins Bett fallen.
Ein wenig seltsam wirkt da die unüberhörbare Geschlechtsumwandlung von Frau Wachowski, die ungefähr zeitgleich mit der Emission dieses Werkes stattfand. Auch in CA geht es um de- und regeschlechterte Körper und Gesichter. Außerdem werden Hautfarben wild gemischt. Haben ihr Bruder und Herr Tykwer die persönliche Biographie zum Anlass genommen und von all den Projekten genau deshalb diesen Roman ausgewählt?
9/06/2013
Batman: The Court of Owls, Vol. 1, Scott Snyder & Greg Capullo

Dies ist wieder ein schwelgerisches Epos, das mitten in Gotham sitzt und direkt auf Batman selbst abzieht. Es wird ein wenig Retcon betrieben, aber mit Stil. Wieder ist es das Burschentrauma, wieder ist es der lange Schatten der Familie Wayne, der die Handlung verursacht und antreibt.
Hier also Eule gegen Fledermaus. Und was für eine Eule: wie ein Steampunk-Ninja mit Messern kommt er daher, der Scherge. Und diese scharfen Klauen und Zähne lassen tatsächlich zucken, denn sie treffen auch des öfteren.
Eine besondere Freude ist die Neubearbeitung des Gefangenschafts-Themas: Batman steckt im Labyrinth und im eigenen Kopf fest. Wie das hier graphisch umgesetzt wurde, geht auf keine Tierhaut. Ein richtig gutes Ding das richtig viel Erwartung für die Fortsetzung verursacht.
Kitchen Confidential: Adventures in the Culinary Underbelly, Anthony Bourdain
Hier. Freilich kennt man Herrn Bourdain zunächst einmal aus dem Fernsehen. Dort ist er der erträglichste Koch, da er vor allem reist und isst. Hier schreibt er auch noch mit beeindruckender Geschwindigkeit über seinen eigenen beruflichen Werdegang, und das ist teils verblüffend, teils freilich sehr ekelhaft, und immer wieder das, was man auch heutzutage noch "authentisch" nennt.
So erzählt er manchmal von dem ganzen Koks und dem Heroin. Aber außer, dass das irgendwann dann auch vorbei war, sagt er nichts weiter. Er fährt eben keine Leidensgeschichte ab, gibt keine Schuld wie auch er selbst sich als Schuldigen bezeichnet. Bourdain wagt es auch, Menschen zu beschimpfen. Er fährt eine beeindruckende binäre Pragmatik in der Küche und wie er sich daran erinnert - das beeindruckt zunächst den Konsumenten auf der Couch und dann vielleicht auch den Management-Troll, der sich mehr um Entscheidungsprozesse kümmert. Und die Küche ist voller Entscheidungen. Kleine und unrühmliche und sie ist festgefahren in einen herben Ort- und Zeitapparat: wer zu lange Zwiebeln schält, hat am Ende eben viele Zwiebeln und trotzdem noch nicht den Austernlieferanten beschimpft, obgleich letzteres auch wichtig ist.
Schnell und teils sogar ziemlich lecker. Man möchte auch einen Brot-Irren kennen, der mit seinen Hefen konferiert und so eben echt feines Backwerk bauen kann.
So erzählt er manchmal von dem ganzen Koks und dem Heroin. Aber außer, dass das irgendwann dann auch vorbei war, sagt er nichts weiter. Er fährt eben keine Leidensgeschichte ab, gibt keine Schuld wie auch er selbst sich als Schuldigen bezeichnet. Bourdain wagt es auch, Menschen zu beschimpfen. Er fährt eine beeindruckende binäre Pragmatik in der Küche und wie er sich daran erinnert - das beeindruckt zunächst den Konsumenten auf der Couch und dann vielleicht auch den Management-Troll, der sich mehr um Entscheidungsprozesse kümmert. Und die Küche ist voller Entscheidungen. Kleine und unrühmliche und sie ist festgefahren in einen herben Ort- und Zeitapparat: wer zu lange Zwiebeln schält, hat am Ende eben viele Zwiebeln und trotzdem noch nicht den Austernlieferanten beschimpft, obgleich letzteres auch wichtig ist.
Schnell und teils sogar ziemlich lecker. Man möchte auch einen Brot-Irren kennen, der mit seinen Hefen konferiert und so eben echt feines Backwerk bauen kann.
9/05/2013
Point Omega, Don DeLillo

Alles faltet sich ineinander. Alles wird immer komplexer und für Augenzeugen komplizierter. Staaten wachsen und wuchern. Hirne wachsen und wuchern. Je mehr man von der Atmosphäre weiß, desto ungläubiger und nichtiger sitzt man unter dem Himmelszelt, das eben gar kein Zelt ist.
Und das alles wird gerahmt vom Film und seinen Möglichkeiten: wenn wir Licht und Ton einfangen und konservieren und dann erneut losjagen lassen, haben wir dann die Zeit gebeugt? Und ist ein sehr langsam abgespielter Film besonders real, weil das Menschenhirn und seine Augen dann viel mehr Zeit haben, die Informationen aufzunehmen? Oder ist Information etwa nicht der schönen Newtonischen Ordnung untergeordnet? Könnte es sein dass das Hirn so viel mehr ist als ein Faktenverwalter, so viel mehr als ein zerstreubares Opfer in einem vibrierenden materiellen Universum? Könnte die Hoffnung, mit Film irgendetwas aufklären oder erleichtern zu wollen, von Anfang an eben nur dies sein, eine Hoffnung?
Prachtvolles, feines, feistes Ding, das.
9/02/2013
Casablanca, Michael Curtiz
Hier und hier. Nun endlich der Konsum dieses Klassikers. Hat er gefallen? Durchaus, doch der marktwirtschaftliche Erfolg bleibt rätselhaft: was ist das für ein Hype, der da entstand und wie konnte er so lange überleben? Vielleicht ist das der abenteuerliche Hintergrund, denn schließlich sind Nazis und KZs mit von der Partie. Es gibt also eine Referenz zur totalen Weltpolitik. Vielleicht ist es auch die erzwungenermaßen scheiternde und doch fortbestehende Liebe zweier Menschen, die eben keine Teenager mehr sind, die diesen Film zur Referenz werden ließen.
Vielleicht ist es eine Kombination aus beiden. Keine Teenies und ernsthafte Geschehnisse, die einen Erwachsenen stets etwas angehen. Die beeindruckend gerahmten Protagonisten trugen ihren Teil dazu bei: Herr Bogart knurrt, Frau Bergman strahlt. Zusammen zentrieren sie dieses Melodrama-Abenteuer-Ding wie niemand seitdem. OK, vielleicht später Rock Hudson und Doris Day, aber da war ja dann der Krieg vorbei, las man jedenfalls.
Vielleicht ist es eine Kombination aus beiden. Keine Teenies und ernsthafte Geschehnisse, die einen Erwachsenen stets etwas angehen. Die beeindruckend gerahmten Protagonisten trugen ihren Teil dazu bei: Herr Bogart knurrt, Frau Bergman strahlt. Zusammen zentrieren sie dieses Melodrama-Abenteuer-Ding wie niemand seitdem. OK, vielleicht später Rock Hudson und Doris Day, aber da war ja dann der Krieg vorbei, las man jedenfalls.
The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford, Andrew Dominik
Hier und hier. Und das ist ein guter Film. Das ist ein kluger Film. Das ist ein Epos gegen die Epik und dann wieder für die Epik und hier traut sich einmal jemand, das gesamte Panorama einzufangen, dass eine lebende Sackgasse von einem Menschen zu bieten hat.
Freilich kann man hier eine bloße menschelnde Allegorie auf die brutale Pädagogik der Idole im massenkommunizierenden Alltag sein. Freilich kann man hier eine große Traurigkeit fühlen. Aber hier geht es auch um das, worum es in jedem grandiosen Western geht: um das Land und seinen Blick darauf. Hier gibt es Räuber, die heimatlos und haltlos durch ihre Lebensdekaden taumeln, die jedwede Orientierung verloren haben und noch nicht einmal in der Lage sind, diesen Verlust zu artikulieren.
Vielleicht gefällt der Film nicht, weil er so lang ist. Aber eigentlich ist er zu kurz. Der Konsument ist ebenso entwurzelt wie der Held und sein Mörder (oder der Held und sein Feind, je nachdem) und am Ende machen die eingetrübten Linsen der Kamera einen Sinn: denn es ist die mediale Perspektive, die geheuchelte Authenzität, die einen und alle in den Abgrund reist. James ist eine Trophäe, ein auratisches Artefakt, im Leben wie im Tode. Man kann in seinem Schlaglicht nicht neutral bleiben, man ist affektiv und kognitiv mit ihm verknüpft.

Vielleicht gefällt der Film nicht, weil er so lang ist. Aber eigentlich ist er zu kurz. Der Konsument ist ebenso entwurzelt wie der Held und sein Mörder (oder der Held und sein Feind, je nachdem) und am Ende machen die eingetrübten Linsen der Kamera einen Sinn: denn es ist die mediale Perspektive, die geheuchelte Authenzität, die einen und alle in den Abgrund reist. James ist eine Trophäe, ein auratisches Artefakt, im Leben wie im Tode. Man kann in seinem Schlaglicht nicht neutral bleiben, man ist affektiv und kognitiv mit ihm verknüpft.
The Limits of Control, Jim Jarmusch
Hier und hier. Dies ist die Antithese von Dead Man auf mehrfache Art und Weise. Hier stirbt keiner, hier wird der Tod gebracht. Hier gibt es keine Reise in die Zukunft des Verfalls sondern in die Zentrale der Macht. Hier ist der Protagonist stets kontrolliert, wie es eben im Titel steht, und driftet nicht seinem Ende entgegen wie der tote Mann. Und auch im Titel steht die Endlichkeit der Kontrolle und selbige hat der eiskalte Held wahrlich prachtvoll internalisiert. Schläft nicht. Zögert nicht. Kleidet sich entsprechend. Macht sich die Kommunikations- und Verhaltensregeln seines Berufes sehr zu eigen. Verschwindet nach belieben.
Trotzdem reist er durch eine teils sehr abstruse Welt aus Versuchung und Verfall und macht überall dort Station, wo die Entropie bereits um sich gegriffen hat. Seltsame Charaktere finden ihn und einander. Dort hinten aber, im Zentrum der Entropie, haben die USA (das Imperium wird hier sehr fein von Bill Murray angeführt) ihren Bunker. Hier haben sie die Klauen in den Staub geschlagen. Hier führen die Streichholzschachteln hin.
Trotz dieses Helden ist der Film nicht ohne Humor. Am meisten in Erinnerung bleibt aber die sinnhafte Härte, die beeindruckende Unerbittlichkeit des Handelnden, die weit mehr ist als bloße Parodie auf Kriminalfilmelemente und dergleichen. Herr Jarmusch lässt handeln und denken.
Trotzdem reist er durch eine teils sehr abstruse Welt aus Versuchung und Verfall und macht überall dort Station, wo die Entropie bereits um sich gegriffen hat. Seltsame Charaktere finden ihn und einander. Dort hinten aber, im Zentrum der Entropie, haben die USA (das Imperium wird hier sehr fein von Bill Murray angeführt) ihren Bunker. Hier haben sie die Klauen in den Staub geschlagen. Hier führen die Streichholzschachteln hin.
Trotz dieses Helden ist der Film nicht ohne Humor. Am meisten in Erinnerung bleibt aber die sinnhafte Härte, die beeindruckende Unerbittlichkeit des Handelnden, die weit mehr ist als bloße Parodie auf Kriminalfilmelemente und dergleichen. Herr Jarmusch lässt handeln und denken.
I'm Not There, Todd Haynes
Hier und hier. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban. Ray-Ban.
Dieser Film ist eigentlich eine Kopfgeburt, wird seiner Thematik aber mehr als gerecht. Wie kann eine Biographie anders erfasst werden als in Episoden? Den großen kohärenten Erzählstrang gibt es nur im Eskapistenkino. Eigentlich erneuern sich die Zellen stetig und man wechselt Moden und Trachten und Perspektiven wie andere Menschen, Gruppen, und Gemeinschaften auch. Schlimm ist das bei einer so angespannten Beobachtungssituation wie bei Herrn Dylan. Er soll so viel sein. Er hat so viel zu tun. Er soll seiner Kundschaft treu sein und vor allem "sich selbst". Die größte Dämlichkeit liegt in diesem dogmatischen Glauben an ein echtes Ich, an eine reale Instanz da irgendwo drinnen. Haynes hat das hier sehr elegant erforscht.
Dieser Film ist eigentlich eine Kopfgeburt, wird seiner Thematik aber mehr als gerecht. Wie kann eine Biographie anders erfasst werden als in Episoden? Den großen kohärenten Erzählstrang gibt es nur im Eskapistenkino. Eigentlich erneuern sich die Zellen stetig und man wechselt Moden und Trachten und Perspektiven wie andere Menschen, Gruppen, und Gemeinschaften auch. Schlimm ist das bei einer so angespannten Beobachtungssituation wie bei Herrn Dylan. Er soll so viel sein. Er hat so viel zu tun. Er soll seiner Kundschaft treu sein und vor allem "sich selbst". Die größte Dämlichkeit liegt in diesem dogmatischen Glauben an ein echtes Ich, an eine reale Instanz da irgendwo drinnen. Haynes hat das hier sehr elegant erforscht.
Magnolia, Paul Thomas Anderson
Hier und hier. Die Floristik im Titel deutet schon auf die Ökologie hin, die hier dargestellt wird: alles ist verbunden und in bester Manier von Short Cuts und auch LA Crash fließen hier die Fluchtlinien zusammen und die sehr diverse Protagonistenschar ist irgendwie lockerer oder fester miteinander verbunden. Manche dieser Linien verfestigen sich, manche verdünnen sich.
Das ist schönes Mainstream-Kino, weil es ein ehrliches "wir" definiert. Es legt dar, wie im Guten und im Schlechten letztlich alle Orte und Zeiten geteilt werden. Dieser Himmel, unter dem alles stattfinden, ist gottseidank säkular. Hier zählt die Meteorologie, nicht göttliche Fügung. Und manchmal bringt der Himmel Taucher (Patton Oswalt!) und ziemlich derbe Frösche und setzt sie der Gravitation aus.
Das ist schönes Mainstream-Kino, weil es ein ehrliches "wir" definiert. Es legt dar, wie im Guten und im Schlechten letztlich alle Orte und Zeiten geteilt werden. Dieser Himmel, unter dem alles stattfinden, ist gottseidank säkular. Hier zählt die Meteorologie, nicht göttliche Fügung. Und manchmal bringt der Himmel Taucher (Patton Oswalt!) und ziemlich derbe Frösche und setzt sie der Gravitation aus.
8/30/2013
Batwoman: Elegy; Greg Rucka, JH Williams III
Hier. Batwoman hat eigentlich mehr Kicherpotential als Robin, aber diese Katie Kane hat keiner erwartet. Eine glaubhafte, harte, echte, motivierte Heldin gibt es hier, die ihre queere Agenda nicht zu sanft aber auch nicht zu hart durchbringt und dabei auch noch eine erstklassige Gotham-Oper ins Rollen bringt.
Woran erkennt man dies? Die Masken sind erstens keine Pflicht für interessante Szenen und Handlungen. Und wenn sie einmal drauf sind, dann ist ihre Anwendung legitim: wunderbar vor allem die Sache mit der Perücke. Batman gibt den Tipp, dass Batwoman da nur dran gezogen wird und es stellt sich heraus, das die eh nur locker dran ist und etwaige dreiste Angreifer nur ablenken soll. Klug.
Diese Batwoman ist eine Soldatin. Don't ask, don't tell, kick ass.
Woran erkennt man dies? Die Masken sind erstens keine Pflicht für interessante Szenen und Handlungen. Und wenn sie einmal drauf sind, dann ist ihre Anwendung legitim: wunderbar vor allem die Sache mit der Perücke. Batman gibt den Tipp, dass Batwoman da nur dran gezogen wird und es stellt sich heraus, das die eh nur locker dran ist und etwaige dreiste Angreifer nur ablenken soll. Klug.
Diese Batwoman ist eine Soldatin. Don't ask, don't tell, kick ass.
8/26/2013
Elysium, Neill Blomkamp
Hier und hier. Von jenem Regisseur wird eine bestimmte Optik und eine bestimmte Thematik erwartet, die er auch hier, wie bei District 9, sehr fein vermischt und darbietet.
Es sieht schon fein aus, und zum Glück nicht im polierten 3D. Staubig und eng und am Ende ist die Welt der Zukunft und die übertätowierten und untergebildeten Bewohner tragen dazu bei, den sozialdemokratischen Alptraum zu vermitteln. Formschön auch die kybernetischen Verbesserungen: hier ist der Zweck im Mittelpunkt und auch das Katana des angenehm uncharakterisierten und echt fiesen Schurken (granatenstark gesichtslos, hihihi) ist eben auch nur ein scharfes Messer. Der überzeugende haarlose Held benutzt Werkzeuge und ist ein Werkzeug. Das heilige Werkzeug hier sind Schiffe, die einen durch den Raum tragen, und Medizinmaschinen, die einen durch die Zeit tragen (weil sie das verfaulende Fleisch wieder hinrichten).
Blomkamp sollte sich hiermit genug erspielt haben, um die nächste Zukunftsvision wieder ähnlich gritty zusammenstellen zu können. Vielleicht diesmal der Weltraum? Oder der Mars? Da kann man doch auch den verlorenen Klassenkampf zelebrieren.
Es sieht schon fein aus, und zum Glück nicht im polierten 3D. Staubig und eng und am Ende ist die Welt der Zukunft und die übertätowierten und untergebildeten Bewohner tragen dazu bei, den sozialdemokratischen Alptraum zu vermitteln. Formschön auch die kybernetischen Verbesserungen: hier ist der Zweck im Mittelpunkt und auch das Katana des angenehm uncharakterisierten und echt fiesen Schurken (granatenstark gesichtslos, hihihi) ist eben auch nur ein scharfes Messer. Der überzeugende haarlose Held benutzt Werkzeuge und ist ein Werkzeug. Das heilige Werkzeug hier sind Schiffe, die einen durch den Raum tragen, und Medizinmaschinen, die einen durch die Zeit tragen (weil sie das verfaulende Fleisch wieder hinrichten).
Blomkamp sollte sich hiermit genug erspielt haben, um die nächste Zukunftsvision wieder ähnlich gritty zusammenstellen zu können. Vielleicht diesmal der Weltraum? Oder der Mars? Da kann man doch auch den verlorenen Klassenkampf zelebrieren.
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